Bedürfnisse mit Burnout
Was brauche mit Burnout? Was brauche ich, um eventuell einen Burnout zu vermeiden?
Eine Seite in Bewegung. Ich denke, dass ich die Seite ab und zu überarbeiten werde. Ich sammle Erfahrungen, die ich im Blog niederschreibe. Die Erkenntnisse haben manchmal auch Auswirkungen auf die Bedürfnisse. Da werde ich dann hier meine Schlussfolgerungen kundtun.
Freunde
Wieso sind Freunde wichtig? Eine sicher komische Frage aber kann man immer gleich die Antwort geben? Man hat mit Freunden Spaß, man unterstützt sich, sie sind für einen da, wenn es mal nicht so läuft. Bei Facebook habe ich momentan 232 „Freunde“. Das sind aber nicht die Freunde, die ich meine, die man wirklich braucht. Die Freunde, die ich meine sind in der Regel 1 oder 2 Handvoll. Es sind die, denen du mit Problemen auf den Kekes gehen kannst. Die dir auch sagen: „Ich kann dir momentan nicht helfen, ich fahre dich ins Krankenhaus. Dort kann man dir helfen.“ (das habe ich durch). Es war gut solche Freunde zu haben. Wer weiß, was passiert wäre, wenn sie nicht da gewesen wären. Solche Freunde fragen nicht, was tust du dann für mich, was kommt für mich dabei heraus. Sie helfen.
Ich hatte vor kurzem dazu mit einem Freund ein Gespräch. Es ging darum, was schulden wir einander. Ein (anderer) Freund hat uns ein Geschenk gemacht, weil wir ihn kurz zuvor mit einem Geschenk überrascht hatten. Nun unterhielt ich mich mit einen ebenfalls Beschenkten darüber, warum er dies tat. Wir waren beide der Ansicht, dass ihm das Geschenk von uns dazu animiert hatte. „Er wollte dies nicht auf sich sitzen lassen.“ Wir waren uns einig, dass dies gar nicht nötig gewesen war. Im Zuge dieses Gespräches kamen wir dazu uns darüber zu unterhalten, was wir füreinander run und dass jeder der Meinung war, der andere tue ja eigentlich mehr für mich, als ich für ihn. Deshalb fühlten wir uns verpflichtet. Diese Erkenntnis hat uns beide überrascht. Nicht das Gefühl, ich habe mehr für den anderen getan, sondern, der andere hat mehr für mich getan, bestimmt glaube ich wirkliche Freundschaft. Jeder bringt das ein, was er kann, die Summe macht eine starke Freundschaft aus.
Ich habe das Glück (wie ein Freund sagte), im „Vier-Länder-Eck“ zu wohnen. Die besten Freunde wohnen in einem „Viereck“ im Umkreis von ca. 200 m. das sind die Freunde, zu denen ich mit jedem Problem gehen könnte. Sie hören zu, versuchen zu helfen, Rat zu geben. Sie passen auf mich auf. Sie sagen mir geradeaus, du bist gestresst, pass auf dich auf!
Bei meinen besten Freunden habe ich auch nie das Gefühl mich melden zu müssen. Wenn ich sie 2 Wochen mal nicht gesehen habe, ist es so. Kein Vorwurf wird da kommen. Maximal die Nachfrage: „Geht es dir gut?“
Hobby’s
Hobby’s helfen dir deine Freizeit sinnvoll zu verbringen. Sie reissen dich aus dem Alltagsstress, zwingen deine Gedanken in eine andere Richtung und geben dir Befriedigung (Belohnung, extra Punkt). Auch entwickeln sie soziale Kontakte (zumindest viele Hobby’s).
Meine Hobby’s sind:
– Haus und Hof
– unsere Haustiere
– Sport (auch wenn man mir dies nicht ansieht 🙁 )
– Computer
– Technik, Hifi, Autos
– Musik
– Essen (das sieht man mir wiederum an) sehr gern mit Freunden
Einige der Hobby’s verbinden mich mit Freunden. Wir teilen sie, machen es gemeinsam. Auch daran erkennt man seine Freunde -> an gemeinsamen Hobby’s.
Belohnungen
Belohnungen sind wichtig für das Gehirn, für unseren Hormonhaushalt. Damit meine ich nicht, dass ich, wenn ich was geschafft habe, mir was leiste. Damit meine ich das für mich zu tun, was mir gut tut. Belohnung steigern die Ausschüttung von Dopamin, dem Glückshormon.
Sport fördert dies, Ausdauersportarten sind hier sehr gut. Der Depression davon laufen ist da ein geflügeltes Wort. Man nutzt das Laufen, um dem Patienten etwas Gutes zu tun. Ich bin nie ein Läufer gewesen, selbst in der Zeit, in der ich sher viel Sport getreiben habe (Studium und die Jahre danach), bin ich nicht gern und schon gar nicht gut gelaufen. Was mir gut hilft (die Erfahrung habe ich in den letzten Jahren gemacht, ist Kraftsport. Ich fühle mich nach 1 Stunde Kraftraining super. Besser als nach 1 h Joggen. Hier ist es also wichtig, den Sport zu finden, der mir am besten hilft. Da wird es sicher keine Allheilmittel geben. Das muss jeder für sich finden.
Sonne fördert die Ausschüttung von Dopamin. Raus an die frische Luft. Insbesondere im Winter ist jeder Sonnenstrahl wichtig. Als dieses Jahr die Sonne mal wieder richtig schien und ich ein paar Stunden darußen gearbeitet habe, kam ich mir wie im Rausch vor, ich konnte überschäumen vor Glück. Die Sonne hatte meine Stimmung gesteigert. Leider ist es so, dass man in den schlimmen Zeiten gerade diesen Helfer nicht sehen will. Alles ist zugezogen, man verkriecht sich im Bett, kommt nicht hoch. Freunde, die einen raus zwingen, sind da sicher hilfreich. Wer hier allerdings den Betroffenen zu stark zwingen will, kann auch die Freundschaft riskieren. Wenn der Betroffene gar nicht aus dem Haus kommt, alles zugezogen hat, im Bett bleibt, ist professionelle Hilfe sehr ratsam. Es gibt Tageslichttherapien, die hier auch ansetzen! Sonne ist geil! 😀
Essen kann Belohnung sein. Hier muss man jedoch aufpassen. Schokolade macht glücklich, zu viel davon macht aber dick, muss auch nicht unbedingt gut sein. Beim Essen geniessen, langsam essen, den Geschmack auf der Zunge zergehen lassen. So belohnt man das Gehirn, ohne den BMI zu gefährden.
Schlaf
Schlaf ist wichtig! Hier kann der Körper und die Psyche zur Ruhe kommen. Ich bemerke bei mir auch am Schlaf, wie es mir geht. Die Schlafqualität leidet, wenn es mir schlecht geht, wenn ich unter Stress stehe. Anders herum kann ich mit Stress besser umgehen, wenn ich ausgeschlafen bin. Da der Mensch sehr unterschiedlich in seinem Schlafverhalten ist, kann man gar nicht sagen, wieviel Schlaf man braucht, um mit Stress besser umgehen zu können. Ich brauche im Optimum ca. 8 h Schlaf, habe es aber auch schon geschafft, 12 h im Bett zu liegen (woebi das dann kein durchgehender Schlafrhythmus war). Ich kann aber auch schon nach 4 h Schlaf aufstehen und arbeiten. Ein gutes Minumum ist allerdings für mich eine Schlafdauer von 6 h.
Um gut zu schlafen, sorgt für Ruhe. In unserem Schlafzimmer gibt es keinen Fernsehanaschluss, kein Telefonanschluss, kein Netzwerkanschluss. Falls meine Frau Bereitschaft hat, kann sie im Notfall ihr Handy über Nacht auch am Bett laden. Aber das war’s. Wir hören im Schlafzimmer keine Klingel, kein Telefon. Lediglich der Hund schlägt bei ungewöhnlicher Bewegung rund ums Haus an. Wer Schlafstörungen hat, sollte dies auch beherzigen. Der Körper ist ein Gewohnheitstier. Wenn ich mich nur ins Bett lege, um zu schlafen, wird er beim ins Bett legen auch entsprechend reagieren und schlafen. Schaue ich jedoch fern, surfe mit Laptop im Internet, sind dies keine festen Rituale, die der Körper umsetzt. Aber da kann jeder andere Erfahrungen haben. Lesen bildet hier wohl eine Ausnahme.
Ich kann seit meines ersten Ausstiegs und seit ich das erste Mal Medikamente nahm, viel besser einschlafen. Ich bin derzeit Medikamenten frei. Früher habe ich mich 1 – 2 h im Bett hin und her gewälzt, bevor ich eingeschlafen bin. Jetzt schlafe ich wesentlich besser ein.
Tagesplan
Ein gutes Hilfsmittel, um den Druck aus dem Tag zu nehmen. Wenn man vernünftig plant. Er sollte genügend Spielraum geben, um auf unvorhergesehens zu reagieren, um Änderungen zu ermöglichen. Meine Tagesplanung lässt zurzeit sehr zu wünschen übrig. Um eine vernünftige Tagesplanung überhaupt hin zu bekommen, habe ich lange gebraucht. Outlook ist da ein sehr gutes Hilfsmittel. Plant eher allgemein, wann ihr welche Gebiete beackern wollt und erstellt euch eine ToDo-Liste für die jeweiligen Gebiete. Plant Zeit zwischen den einzelnen Aufgaben, falls sich mal was verschiebt. Und setzt euch nciht unter Druck, wenn ihr euch „zu wenig“ Zeit plant, um Aufgaben zu erledigen. Aus meinen Erfahrungen schafft man mit ausreichend Spielraum mehr. Wenn man ständig unter Zeitdruck steht, weil die Spielräume zu eng sind, schafft man weniger, weil die Kraft schwindet! Plant Pausen (wichtig!) und haltet sie auch ein (noch wichtiger). Plant eure „Belohnungen“ ein. Die Sachen, die euch gut tun. Sie helfen euch energie zu tanken und dann kraftvoll die Aufgaben anzugehen. Sprecht euch mit eurem Partner ab, bittet ihn, darauf zu achten, dass ihr euren Plan einhaltet. Es hilft.
Ernährung
Oh je! Mein schwierigstes Thema! 🙁 Deutliches Übergewicht, welches zu bekämpfen schwer fällt.
Ausgewogene Ernährung ist wichtig für unseren Körper. Es hilft Energie aufzubauen und auch Energiereserven zu schaffen (Fettpolster sind keine guten Energiereserven! 😉 )
Musik
Ich höre gern Musik. Musik hilft mir zu entspannen und abzuschalten. Sie gibt mir aber auch Energie. Mit Musik habe ich mehr Elan, gehe auch ungeliebte Aufgaben besser an. Manch einer braucht Klasik, um zu entspannen udn hält sie für die beste Musik überhaupt. Das mag sein. Es gibt sicher gute klassische Stücke. Ich brauche jedoch AC/DC, Rammstein, Volbeat, Motörhead, Techno.
Mit meiner Frau tanze ich jedoch zu Schlagern (äußerst ungern zu Helene Fischer! ) Ja tanzen, wir machen gerade (Dezember 2016) einen Tanzkurs. Man bewegt sich, man stärkt die Partnerschaft und lernt Koordination. Tanzen ist auch gut für die Seele.